EHRENFELD –

(dcb). Bedeutungsschwer saßen die Vertreter des Festausschusses Ehrenfelder Karneval mit dem Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Josef Wirges zusammen. Immerhin galt es eine in der Geschichte des Ehrenfelder Karnevals beispiellose Entscheidung zu verkünden. Der „Fastelovend o´m Ihrefeld“ wird in der kommenden Session um zwei liebgewordene Traditionsveranstaltungen ärmer sein. Sowohl der Ehrenfelder Dienstagszug, der sich seit 1954 ununterbrochen jedes Jahr durchs Veedel schlängelt, als auch die Eröffnung des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht auf dem Lenauplatz wird es 2021 nicht geben.

Die Veranstalter des Dienstagszuges, der Festausschuss Ehrenfelder Karneval (FEK), begründeten die Absage des größten Kölner Vorortzuges mit der weiter anhaltend angespannten Corona-Lage. „Es tut uns sehr leid. Aber das Risiko ist einfach zu groß, sowohl für die Zugteilnehmer als auch für die vielen zehntausend Zuschauer entlang des Zugweges. Das notwendige Sicherheits- und Hygienekonzept für einen Zug dieser Größe können wir nicht sicherstellen. Wir wollen nicht die Verantwortung dafür tragen, dass von Ehrenfeld ein neuer Corona-Hotspot ausgeht“, sagte der FEK-Vorsitzende Wolfgang Bartel. Lange habe man überlegt, nach Konzepten gesucht und das Corona-Infektionsgeschehen beobachtet. Am Ende habe man aber der Realität ins Auge sehen müssen und sich für die Gesundheit und Sicherheit entschieden.

Alle 14 im Vorfeld befragten Mitgliedsvereine des FEK stünden hinter dieser Entscheidung. Es wäre der 67. Ehrenfelder Dienstagszug gewesen. Mit rund 4.500 Zugteilnehmern und über 70 Gruppen in den letzten Jahren der größte Vorortzug in Köln. Allein 14 Schulen mit rund 1.500 Kindern und Lehrern nehmen daran teil. „Wie wollen wir für deren Sicherheit garantieren? Wir sind als Veranstalter dafür verantwortlich. Da hätte es auch nicht geholfen, die Gruppen und Teilnehmerzahl zu reduzieren. Denn das Publikum bekommt man nicht in den Griff. Das ist unmöglich“, sagte Zugleiter Angelo Agostino. Die Zugteilnehmer und FEK-Mitgliedsvereine wurden über die Entscheidung schriftlich unterrichtet.

Quelle: Wochenspiegel online Foto: Dieter Brühl

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